Startseite    Schwebebahn    Standseilbahn    Service und Information    Mail schreiben






 



Sanierung der Standseilbahn 2020/21

Die historische Dresdner Standseilbahn wird umfangreich rekonstruiert. Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) tauschen in den kommenden Monaten mit Hilfe von Fremdfirmen verschlissene Teile wie das Zugseil, bringen die Steuerung auf den neuesten Stand und passen die Standseilbahn den aktuellen gesetzlichen Vorschriften an. „Wir brauchen für die Arbeiten relativ warme Temperaturen und möglichst wenig Niederschlag“, erläutert DVB-Vorstand Lars Seiffert. „Deshalb muss die Bahn leider über den Sommer pausieren.“ Die Arbeiten werden etwa acht Monate dauern, so dass das technische Denkmal voraussichtlich im Frühjahr 2021 wieder in Betrieb gehen kann. Die geplante Erneuerung der Standseilbahn kostet inklusive der Planungsleistungen rund drei Millionen Euro. Die DVB erhalten dafür insgesamt 1,7 Millionen Euro Fördermittel vom Sächsischen Landesamt für Straßenbau und Verkehr.
Das Stadtviertel Weißer Hirsch mit dem „Balkon Dresdens“ bleibt während der gesamten Bauzeit weiterhin mit dem Nahverkehr erreichbar. Neben der Straßenbahnlinie 11 über die Bautzner Landstraße und der Buslinie 61 über die Grundstraße bieten die DVB zwischen Körnerplatz und Bergstation einen Ersatzverkehr für die Standseilbahn an. Der Pendelbus ist immer halbstündlich wochentags zwischen 6:30 und 20:30 Uhr, am Wochenende zwischen 9:00 und 20:30 Uhr unterwegs. Allerdings ist wegen der beengten Platzverhältnisse die Mitnahme von Rollstühlen und Kinderwagen nur eingeschränkt möglich.
Bisher wurde die Standseilbahn grundsätzlich von der Bergstation aus bedient. Mit dem Neubau eines kleinen Funktionsgebäudes in der Talstation kann der Fahrdienstleiter die Bahn künftig auch von unten steuern. Vorher muss die längst in die Jahre gekommene Steuerungstechnik modernisiert werden. Dazu gehören alle Leitungen entlang der Strecke, die Brandmelde-, Notruf- und Videoanlagen, die elektronische Fahrgastinformation, die Datenkabel sowie die Bedienpulte zur Steuerung der Bahn. Neue automatische Schiebetore an den Ein- und Ausgängen der beiden Stationen sollen für mehr Sicherheit sorgen.
Die Brückenbalken auf dem 102 Meter langen Viadukt, an denen die Schienen der Standseilbahn verschraubt sind, wurden durch die Witterung und den intensiven Fahrbetrieb der letzten 26 Jahre besonders beansprucht. Im Zuge der geplanten Rekonstruktion werden daher 136 Balken ausgetauscht. Sie bestehen aus imprägniertem Spezialholz. Außerdem werden die hölzernen Laufwege durch witterungsbeständige und rutschsichere Glasfaser-Carbon-Gitter ersetzt. Sie sind sehr wichtig für die regelmäßige Kontrolle der Bahn oder bei einer möglichen Evakuierung von Fahrgästen. Abgesehen von den Arbeiten am Viadukt verfugen die Bauleute oberhalb des Burgbergtunnels auf einer Länge von 117 Metern zahlreiche Risse in der Stützmauer. Von Hängegerüsten aus setzen sie neue Anker, um die Mauer weiter zu stabilisieren. Vom Gesetzgeber inzwischen vorgeschrieben sind außerdem so genannte Baumfallsicherungen, die nun montiert werden. Es handelt sich dabei um dünne elektrische Drähte entlang der gesamten Strecke, die ein Signal übermitteln und die Bahn sicher anhalten, sobald größere Hindernisse auf die Strecke gefallen sind.
Das seit 1997 aufliegende und 610 Meter lange Zugseil ist am Ende seiner Nutzungsdauer angekommen und wird durch ein neues Seil der österreichischen Firma Teufelberger ersetzt, das mehr als 37 Jahre halten soll. Es ist 38 Millimeter stark, wiegt 5,6 Kilogramm pro Meter und besteht aus sechs Litzen mit je 25 Drähten, wobei die Außendrähte abgeflacht sind, um die Geräuschentwicklung für die Anwohner der Standseilbahn zu dämpfen. Dafür sorgt auch eine neu eingebaute Schmieranlage, die den Einsatz des von der Dresdner Firma Elaskon bereitgestellten Schmiermittels besonders wirtschaftlich und umweltfreundlich macht, weil keine Reste mehr abtropfen.



Neues von der Baustelle

Juni - Bremsproben und umfassende Sicherheitsüberprüfungen
- Probefahren im Automatikbetrieb
- Reinigungs- und Aufräumarbeiten
- TÜV Abnahmen
- Anbringung von Beschilderungen
- 28.06.2021 Wiederinbetriebnahme

Mai - erste Fahrversuche
- Installationsarbeiten Bedienstand Bergstation
- Einrichtung Funktionsgebäude Talstation
- Aufstellen restlicher Einzäunungen
- Einrichten der Steuerungsparameter
- Fertigstellung der Baumfallsicherung

April - Einbau der Wagenelektrik
- Einrichtung Bedienstand Bergstation
- Ausbau Funktionsgebäude Talstation
- Aufstellen weiterer Einzäunungen
- Einrichten der Steuerungsparameter
- Aufbau der Baumfallsicherung

März - Einbau und Anschluss Antriebsmotor
- Einrichtung Bedienstand Bergstation
- Verkleidung Funktionsgebäude Talstation
- Schutzschicht für Bahnsteig
- Auflegen Zugseil
- Verbindung Zugseil mit den Wagen

Februar - Überarbeitung Antriebsmotor
- Verkabelung Bedienstand Bergstation
- Verkabelung Funktionsgebäude Talstation
- Absperrungen für Bergstation
- Restarbeiten Brücke und Einbau weiterer Seilrollen
- Elektroinstallation in den Wagen

Januar - Anschluss neue Strecken- und Tunnelbeleuchtung
- Bau neuer Zu- und Ausgangstore Talstation
- Verkleidung und Innenausbau Funktionsgebäude Talstation
- Herstellung weiterer Zäune für die Bergstation
- Errichtung neuer Betriebsraum Bergstation
- Elektroinstallation in den Wagen

Dezember - Aufbau der Baumfallsicherung
- Vorbereitung für neue Zu- und Ausgangstore Talstation
- Verkleidung und Innenausbau Funktionsgebäude Talstation
- Anlieferung neues Zugseil
- Schieneneinbau und Errichtung einer neuen Dilatationsfuge
- Elektroinstallation in den Wagen

November - Stützwand am Burgbergtunnel wird verankert
- Vorbereitung für neue Zu- und Ausgangstore Bergstation
- Einbau des neuen Funktionsgebäude in der Talstation
- Brückenbelag wird im 3.BA verlegt
- Kabelverlegung auf der Strecke
- Elektroinstallation Bergstation

Oktober - Talstation erhält Betonschicht
- Weitere Zaunsfelder für die Bergstation
- auf dem Viadukt wird im 3. BA gearbeitet
- neuer Brückenbelag wird verlegt
- Kabelverlegung im Maschinenhaus
- Elektroinstallation Bergstation

September - Verlegung aller Leerrohre in Betonschicht
- Neubau diverser Zaunsfelder für die Bergstation
- Start mit 2.BA auf dem Viadukt
- Kanäle für neue Elektrik herstellen
- Kabelverlegung im Maschinenhaus
- Installationsarbeiten Wartungsgrube Talstation

August - Maschine abdecken für Hochbauarbeiten
- Beginn mit Stabilisierung der Stützmauer
- Austausch der Querbalken auf der Brücke
- Kanäle für neue Elektrik herstellen
- Wand- und Erdbohrungen für neue Anschlüsse setzen
- alter Bedienstand Bergstation entsorgt

Juli - Beginn Abbau alter Brückenbelag
- Talstation frei für Sanierung
- Vorbereitungsarbeiten für Sanierung Strecke
- Beräumung der Talstation
- Vorbereitungsarbeiten für den Brückenbau

Juni - Entfernung von Strom- und Signalkabel
- Netzfreischaltung, damit kann altes Kabel abgebaut werden
- Beräumung von 1,2 km Trägerhölzern auf Strecke
- Beginn Demontage gesammter Brückenaufbau
- Start Rückbau aller nicht relevanten Teile auf der Strecke
- beide Standseilbahnwagen parken jetzt in der Bergstation
- altes Zugseil zerschnitten und entsorgt
- erste Vorbereitungen für Schaffung von Baufreiheit laufen
-14. Juni pünktlich 21:30 gehen die "Lichter" aus